Wir machen aus Corona Kunst
Seit März erleben wir mit und durch Corona eine besondere und für viele sogar schwierige Zeit. Mitte März gab es den Shutdown und alles musste plötzlich anders organisiert werden. Das Leben war nicht mehr wie vorher und dennoch musste es irgendwie weitergehen. Diese Zeit bringt Gefühle hervor, die man kaum in Worte fassen kann. Gerade in solchen schwierigen und ungewissen Zeiten ist Kunst sehr wichtig. Über verschiedene Kanäle, wie Tanzen, Musizieren, Schreiben und Malen drücken Künstler ihre Gefühle und Erfahrungen aus. Beim Hören, Sehen und Lesen können wir daran teilhaben, mitfühlen und uns erinnern. Manchmal fühlen wir uns sogar verstanden und berührt von dem, was wir vom Künstler wahrnehmen. Er bringt vielleicht genau das zum Vorschein, was nicht greifbar scheint.
Mit Sicherheit haben sich auch Kinder über Corona und alles, was der Virus mit sich bringt, ihre eigenen Gedanken gemacht. Immerhin waren sie am meisten von den Einschränkungen betroffen. Aus diesem Grund haben wir in der Zeit, als sie zu Hause gelernt haben, unsere Grundschüler zu einem Malwettbewerb zum Thema „Wir machen aus Corona Kunst“ aufgerufen. Sie sollten ihre Gedanken und Gefühle zu dieser besonderen Situation durch ein Bild zum Ausdruck bringen. Bis zum 29. Mai haben wir insgesamt 19 eingereichte Kunstwerke in der Schule gesammelt und schließlich im ersten Stock unseres Schulhauses ausgestellt. Viele Bilder lassen die Einsamkeit durchblicken, die die Kinder ohne ihre Freunde und Spielkameraden empfunden haben, den Frust über gesperrte Spielplätze oder darüber, dass scheinbar alle nur noch mit Corona beschäftigt sind. Thema ist auch das Lernen in der Notbetreuung unter besonderen Auflagen und die variationsreiche Mund- und Nasenmaske.
Dann waren die Schüler am Zug. Aus diesen Bildern haben sie ihre drei Lieblingsbilder gewählt – und die können sich sehen lassen. Wie im Flyer angekündigt, wurden die drei besten Künstlerinnen aus den Klassen 3 und 4 prämiert. Natürlich hätte die Preisverleihung unter normalen Umständen in einem gebührenden Rahmen in der Aula mit allen Schülern und Lehrern stattgefunden. Aus bekannten Gründen war dies leider nicht möglich. Frau Hausmann hat es sich dennoch nicht nehmen lassen, den drei Besten im Freien und im kleinen Kreis unter Einhaltung der Abstandsregel zu gratulieren und ein kleines Präsent von der Schule zu überreichen. Die Mädchen haben sich sichtlich gefreut und wir uns auch.
Vielen Dank an alle Künstler dieser Welt, die unser Innerstes nach außen bringen und staunen lassen.
E. Gaus-Schwarzien