Interkulturelles Lernen

Der Mensch fürchtet sich meist vor Dingen, die er nicht kennt. Diese
Furcht geht nicht selten mit einer Art Abneigung einher. Manchmal soll
kalte Konfrontation heilen. Man setzt sich dabei zum Beispiel Vogelspinnen
auf die Hand und versucht, dem starken Impuls, die Hand sofort
wegzuziehen und den haarigen Achtbeiner abzuschütteln, zu
widerstehen. Hinterher wird man sich seines peinlichen Verhaltens
bewusst und versucht andere Wege. Besser ist es bestimmt, diese Tiere
kennenzulernen, sie zu beobachten, Details zu entdecken sowie ihre
Gewohnheiten zu studieren. Stück für Stück weicht die Angst der Neugier
und Faszination. Vielleicht schafft man es dann irgendwann, sich einen
Raum mit einer Spinne zu teilen, ohne sie mit Hysterie zu belästigen.
Zugegeben, der Vergleich ist nicht der beste, soll auch nur
veranschaulichen, dass wir manchmal schon schräge Annahmen zu
Fremdem entwickeln. Einfach weil wir sie nicht oder zu wenig kennen. Im
Hinblick auf Menschen anderer Nationen und Kulturen verhält es sich
ähnlich. Ihre Kultur kennenlernen, mit ihnen zusammen kochen, basteln,
tanzen und Musik machen hilft uns, uns zu öffnen und Berührungsängste
zu verlieren, letztendlich alle als Menschen dieser Erde wahrzunehmen.
Deshalb haben wir am 01. November wieder Studierende aus
verschiedenen Ecken der Welt mit ihrem Projekt „Interkulturelles Lernen“
zu uns in die Schule eingeladen. Zusammen mit ihnen teilten wir eine
Wassermelone im Qigong, bereiteten leckere Frühlingsrollen zu, tanzten
Linedance zu „Cotton Eye Joe“, bastelten mit Begeisterung Glückssterne
aus Wolle und Stöcken oder Kirschblütenzweige und trommelten im
afrikanischen Stil. Dabei lernten wir etwas über die Kulturen der
Studierenden und verloren Berührungsängste. Es hat allen großen Spaß
gemacht und zauberte im Nu Glitzeraugen und lachende Gesichter. Manche
Andenken sind in den Klassenzimmern verblieben und erinnern an diesen
bunten und fröhlichen Tag. Vielen herzlichen Dank!


E. Gaus-Schwarzien
GLÜCK-AUF-SCHULE Grundschule Hohndorf